Unsere traditionellen "Grindä"
Mit dem Schweinchen Dick, dieser beliebten Trickfilmfigur hat die Grinden Ära der Möschtliblöser 1982 begonnen. In Goldau bei den Rigipuppern gekauft und unter höchster Geheimhaltung nach Unterägeri transportiert präsentierten sich die Möschtliblöser am Fasnachts Sonntag das erste mal mit dieser Grindenpracht. Die Begeisterung bei der Bevölkerung und Guggern war so gross, dass wir uns entschieden haben selber einen Grind zu machen. Bis dies aber soweit war verging noch eine Fasnacht ohne die selbst gemachten Grinden, dafür war das Sujet geboren. An der GV wurde Beschlossen das wir als „Gestiefelter Kater“ das nächste Jahr durch die Fasnacht ziehen und dies mit einem selbst gemachten Grind.
Unser Hofkünstler Markus Häusler hatte bereits einen Entwurf gezeichnet. Bis im Sommer hatten wir das Positiv erhalten und das Abenteuer konnte beginnen. Bis der Katzengrind aber fertig war vergingen einige Tage und Nächte, den nur über die Entstehung von unserem ersten Grind könnte man ein ganzes Büchlein schreiben.
Das Publikum war begeistert als wir den ersten Möblö Grind präsentierten. Nur wir selber konnten uns aber nicht so richtig freuen den der grosse Aufwand hatten wir völlig unterschätzt und dadurch gab es auch eine gewisse Unruhe in den jungen Verein. Der harte Kern hat sich aber durchgerungen wieder mehr Guggenmusik zu machen und mit einer reduzierten Mannschaft einen neuen Grind zu gestallten. Eine Schoppenflasche sollte es werden, aber mit anderem Material und viel weniger Aufwand als bei den Katzengrinden, dies waren die Anforderungen welche an das Grinden Team gestellt wurden. Kurz an die gute alte Schulzeit erinnert hatten wir schnell einige Nuggis gekleistert und mit der künstlerischen Unterstützung von Sepp Ineichen wurden sie auch dementsprechend bemalt. Das wir mit diesem Sujet dem Publikum eine richtige Denkaufgabe erteilt hatten war uns gar nicht bewusst den die Reaktionen waren ganz Unterschiedlich. Mit Aussagen wie zum Beispiel „Toll euere neuen Raketentenue !“ oder „Wie seit ihr auf dieses Bleistift gekommen?“…. „Diese Thermosflasche gibt sicher schön warm !“. Nach diesen Aussagen war klar dass wir nochmals über die Bücher müssen und dies taten wir.
Noch während der laufenden Fasnacht wurde das neue Sujet mit Markus Häusler besprochen und man hat an der folgenden GV sich für einen Papagei entschieden. Aus Kunststoff und im tiefzugverfahren soll dieser Papageien-Grind entstehen. Für dieses Verfahren brauchte es eine robuste und tadellose Form. Die Halbschalen wurden in einer Kunststoff Firma gefertigt. Dieses Rohmaterial wurde von uns dann weiter verarbeitet und bemalt. Die Zeit drängte auch dieses mal schon wieder sehr heftig und nebst den Proben mussten wieder einige Abende und Samstage zusätzlich investiert werden. Der grosse Erfolg gab uns dann wieder neuen Mut diesen Weg mit Grinden weiter zu verfolgen. Nach all den gesammelten Erfahrungen haben sich die Möschtliblöser 1988 entschieden „nur“ alle zwei Jahre einen Grind zu machen, dies war sicher eine weise Entscheidung.
Einige Daten
Gips für das Negativ: 240 kg
Glasfasermatten: 150 m 2
Polyester Harz: 200 kg
Bienenwachs: 20 kg
Schleifpapier: 10m2
Pinsel für Polyester: 50 Stk
Nicht bemessen sind die unzähligen Stunden, Tage und Nächte von Juli bis Januar.
Entwurf: Markus Häusler
Material: Kunststoff
Verfahren: Tiefzug
Bemalung: Lackiert
Gewicht: 5.5kg
Stückzahl: 25 Stk.
Diese wurde in den folgenden Jahren so praktiziert. Alle zwei Jahre sass man zusammen hat ein Sujet ausgewählt und mit den vorher beschriebenen Methoden immer tolle Grinden gebastelt. Die folgenden Fotos zeigen unsere erfolgreichen und traditionellen Grinden bis zum Jahrhundertwechsel.
Diese wunderschönen Sujets waren die stetigen Begleiter der Möschtliblöser an der Fasnacht im In- und Ausland. Auch in der Schwäbisch Allemanischen Narrenvereinigung werden die Schwellköpfe (Grinden) langsam aber sicher akzeptiert, und dies nicht zuletzt dank Erwin Häusler welcher den Ratsherren aus der Vereinigung die Geschichte der Grinden näher bringt. Sicher kann man nicht auf einen Heidnischen Brauch zurückgreifen aber diese Grinden haben Tradition seit es Guggenmusiken gibt.
Die neue Generation
In den Jahren 1998/1999 bahnte sich in der Guggenmusik einen Generationenwechsel an. Der harte Kern (Die Alten) sahen ihre Grindentradition langsam verschwinden und einige Stimmen wurden laut, es wäre viel bequemer ohne Grinden an die Fasnacht zu gehen und musikalisch würden unsere Umzugsauftritte auch noch verbessert. Dank unserem weitsichtigen Präsi René Zumbach konnten wir das Blatt zu Gunsten neuer Grinden wieder wenden und die jungen Möschtliblöser davon überzeugen das ein Möblö nur mit Grind ein echter Möschtliblöser ist. Die grosse Grinden Erfahrung wurde von René Zumbach an unsere Jungen weitergegeben und mit einem neuen Partner für Entwürfe und Negative, konnten die Möblö den Grind Feuer und Wasser an der Inthronisation 1999 präsentieren. Dies alles tönt wieder ganz einfach aber trotz eines tadellosen Negativ und einer Sonderleistung von Richi Müller und René Zumbach kam die Produktion von vierzig Grinden wieder in Zeitnot wie schon vor zwanzig Jahren. Unsere Jungen welche die Grinden bemalten (Technik „Air Brush“) kamen mächtig ins Schwitzen und es brauchte wieder manchen Abend und Samstag bis diese Grinden in voller Pracht bereit waren.
De Bedel Ite